Eine Brauchwasserwärmepumpe, auch Warmwasser-Wärmepumpe genannt, ist ein anschlussfertiges Heizgerät für die zentrale Bereitstellung von Trinkwarmwasser. Es handelt sich um eine Luft/Wasser-Wärmepumpe mit einer – im Vergleich zur Raumbeheizung – niedrigeren Heizleistung, die ausschließlich für die Bereitstellung von Warmwasser genutzt wird. Eine Brauchwasserwärmepumpe besteht im Wesentlichen aus einem Warmwasserspeicher, den Komponenten des Kältemittel-, Luft- und Wasserkreislaufes sowie der erforderlichen Steuerungs- und Regeltechnik. Als Wärmequelle für den thermodynamischen Kreislaufprozess dient die in der angesaugten Raum- oder Außenluft enthaltene Wärme.
Eine Wärmepumpe zur Erhitzung des Trinkwassers wird vornehmlich in Ein- und Zweifamilienhäusern eingesetzt. Die Geräte können ergänzend zu bestehenden Wärmeerzeugern eingesetzt werden, so kann z. B. eine fossile Heizung im Sommer abgeschaltet werden. Mit der Nutzung der Raumluft für den thermodynamischen Kreislaufprozesses entfeuchtet die Wärmepumpe die Umgebungsluft – gerade in Kellerräumen von älteren Bestandsgebäuden ein positiver Nebeneffekt! So kann die Abwärme fossiler Heizgeräte von einer Brauchwasserwärmepumpe effizient genutzt werden. Durch den Betrieb wird die Raumluft am Aufstellort nicht nur entfeuchtet, sondern auch um wenige °C gekühlt, so werden dort gelagerte Lebensmittel länger haltbar.
Die Brauchwasserwärmepumpe arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie eine Wärmepumpe zur Raumbeheizung. Die aus dem Kreislaufprozess gewonnene Wärme wird jedoch nicht in das Heizsystem, sondern direkt in den Warmwasserspeicher abgegeben. Reicht die durch die Wärmepumpe erzeugte Wärme nicht aus, um z. B. temporär hohe Warmwasserbedarfe zu decken, unterstützt ein integrierter Elektro-Heizstab die Wärmepumpe. Im Markt sind je nach Trinkwarmwasserbedarf unterschiedliche Speichergrößen vertreten. Üblicherweise bieten Brauchwasserwärmepumpen zwischen 200 und 400 Liter Nutzinhalt. Eine Dämmung der Behälter ermöglicht eine Speicherung des warmen Wassers über Stunden – und das bei geringen Temperaturverlusten.
Brauchwasserwärmepumpen arbeiten effizienter, je höher die Temperatur der genutzten Luft ist. Daher ist eine Aufstellung in Innenräumen sinnvoll, in denen viel Abwärme entsteht. Abwärmequellen können fossile Heizgeräte, Wäschetrockner oder auch Kühlschränke sein.
Am Aufstellort sollte ganzjährig eine Temperatur von zehn bis zwölf °C nicht unterschritten werden, dabei sollte das Raumvolumen mindestens 30 m³ betragen. Wie auch bei Wärmepumpen zur Raumbeheizung, kann als Effizienzparameter die Jahresarbeitszahl herangezogen werden. Diese beschreibt das Verhältnis von zugeführter (elektrischer) Energie und der tatsächlich abgegebenen Wärmemenge. Je höher die Jahresarbeitszahl, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.
Wie auch bei anderer elektrischer Hauswärmetechnik, kann der Bedarf an elektrischer Energie durch die Nutzung von selbst produziertem Strom aus Photovoltaik-Anlagen oder netzbezogenem Ökostrom gedeckt werden. So ist der Betrieb der Wärmepumpe klimaneutral. Ebenfalls möglich ist die Einbindung von Solarthermie: Dabei wird eine Soleflüssigkeit in auf dem Hausdach montierten Paneelen durch die Sonnenstrahlen erhitzt und speist die gewonnene Wärme in den Wärmetauscher des Trinkwarmwasserspeicher ein. Den Restwärmebedarf deckt die Wärmepumpe, die so entlastet wird und effizienter betrieben werden kann. Voraussetzung dafür ist ein Wärmetauscher, der den Anschluss externer Wärmequellen bauartbedingt ermöglicht.
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