Direktelektrische Heizungen wandeln elektrische Energie direkt – und nahezu verlustfrei – in Wärme um und geben diese in den Raum ab. Direktheizungen können aufgrund kurzer Anlaufzeiten die Wärme zeitgerecht und nach Bedarf zur Verfügung stellen. Aus diesem Grund eignen sich die Systeme auch zur temporären Beheizung nicht durchgängig genutzter Räume. Im Gegensatz zu komplexeren Heizsystemen sind Direktheizungen einfacher aufgebaut, preislich attraktiv und besonders langlebig. Als Vollheizung sollten direktelektrische Heizungen in Bestandsgebäuden mit einem hochwertigen Wärmeschutz und einer geringen Heizlast eingesetzt werden. Besonders effizient arbeiten sie in Kombination mit Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, auch die Nutzung von selbst erzeugtem Strom zahlt auf die Wirtschaftlichkeit ein.
Der Hauptanwendungsbereich für elektrische Fußbodenheizungen sind Bäder, wo sie zur Temperierung des Bodens in den Morgen- und Abendstunden eingesetzt werden. Die gängigste Form dabei ist, dass ein dünner Heizdraht, der häufig auf einem Gewebe in definierten Abständen aufgebracht ist, direkt in den Fliesenkleber eingelegt wird. Durch die einfache Installation eigenen sich die Systeme gut als Sanierungslösung. Über ein Thermostat kann die Fußbodenheizung individuell oder nach Zeitprogramm automatisch eingeschaltet werden. Durch die geringe Bodenüberdeckung und die gute Wärmeleitung von keramischen Belägen reagiert die elektrische Fußbodenheizung unmittelbar auf die Wärmeanforderung.
Die Wärmeverteilung bei Heizfolien erfolgt unmittelbar vollflächig, gewährleistet eine schnelle Aufheizung und dadurch einen effizienten Betrieb. Besonders innovative Systeme ermöglichen auch die Verlegung an Decke und Wand, wobei die Heizfolie in eine nur zwei bis drei Millimeter dünne Spachtelschicht integriert wird. Die Betriebsspannung beträgt zumeist 24 bis 48 Volt und befindet sich somit im sicheren Niedervoltbereich. In der Sanierung bietet die Installation an der Decke den Vorteil, dass aufgrund der freien Flächen zügig gearbeitet werden kann, ohne mit größerem Aufwand und Schmutz den vorherigen Boden abzutragen. Moderne Heizfoliensysteme lassen sich so z.B. einfach unter die Bestandsdecke kleben und anspachteln.
Infrarotheizpanele erreichen einen Zustand der Wärmestrahlung und zählen somit zu den Strahlungsheizungen. Der technologische Unterschied zu den Flächenheizungen ist in dem Verhältnis Heizfläche zu Oberflächentemperatur zu sehen. Während Flächenheizungen größere Flächen (mind. 35 % der Wohnfläche) mit einer moderaten Oberflächentemperatur erwärmen, arbeiten die Heizpanele auf wesentlich kleinerer Fläche mit Oberflächentemperaturen von 80 bis 110 °C, wodurch insbesondere in unmittelbarer Nähe eine intensive Wärmestrahlung auftritt.
Die von den Panelen ausgehende Wärmestrahlung wird häufig mit ähnlichen Komponenten erzeugt, die auch im Bereich der zuerst genannten elektrischen Flächenheizungen zum Einsatz kommen: Entweder elektrische Heizdrähte oder elektrische Heizfolien. Aufgrund der hohen Oberflächentemperaturen kommen Heizpanele an der Decke oder an der Wand in Höhen zum Einsatz, wo eine direkte Berührung nahezu ausgeschlossen werden kann.
Die Wirtschaftlichkeit einer direktelektrischen Heizung ist vor allem von folgenden Faktoren wie
abhängig. Je nach Anwendungsfall können Direktheizungen auch in weniger gut gedämmten Gebäuden zum Einsatz kommen, wenn es sich nur um einen geringeren Teil der Wohnfläche handelt - insbesondere, wenn dieser nur temporär genutzt wird. Klassische Beispiele hierfür sind die Anwendungen als zusätzliche Fußbodentemperierung im Badezimmer die nur morgens und abends genutzt wird oder Raumheizung von nachträglichen An- und Ausbauten, die seltener genutzt werden, so wie z. B. das Arbeitszimmer im Dachgeschoss.
Die geringen Investitionskosten machen elektrische Direktheizungen wirtschaftlich attraktiv. Die Technologie ist einfach aufgebaut, viele Investitionen klassischer Heizungsinstallationen (z. B. wassergeführter Heizkreislauf) fallen ersatzlos weg. Dadurch reduzieren sich auch die betriebsgebundenen Kosten der Systeme.
Neben dem energetischen Standard und der Größe des Gebäudes ist die richtige Steuerungstechnik für den effizienten Einsatz einer elektrischen Direktheizung entscheidend. Die Regelungs- und Steuertechnik moderner direktelektrischer Heizsysteme ist in der Lage den Wärmebedarf tages- und wochengenau zu planen, geöffnete Fenster zu erkennen und sich den Nutzerbedürfnissen anzupassen.
Als elektrische Hauswärmetechnik bieten elektrische Direktheizungen eine einfache Möglichkeit: Mit einem Ökostrom-Liefervertrag kann eine elektrische Direktheizung klimaneutral betrieben werden. Auch selbst erzeugter PV-Strom kann für den Betrieb genutzt werden. Dafür notwendig ist – neben der PV-Anlage – ein Energiemanagementsystem sowie ein Batteriespeicher, falls der Strom unabhängig vom Zeitpunkt der Erzeugung genutzt werden soll.
Bei direktelektrischen Heizsystemen können Effizienzpotenziale über den Austausch der Steuerungs-/Regeltechnik gehoben werden. Im Rahmen des Programms „Einzelmaßnahmen“ der Bundesförderung für effiziente Gebäude sind viele „Efficiency Smart Home“-Maßnahmen förderfähig. Hilfestellung bei Fragen zur Förderung bietet unsere Webseite www.ganz-einfach-energiesparen.de/foerdermittel.
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