Elektrische Speicherheizungen sind dezentrale Elektroheizungen, bei denen die Wärmeaufnahme und die Wärmeabgabe in den Raum zeitlich versetzt erfolgen. Als Wärmeaufnahme bezeichnet man dabei die Übertragung von Wärme auf Speicher-Kernsteine durch elektrische Heizelemente. Verbaute Ausstattungselemente wie Raumtemperaturregler, Lüfter oder Zusatzheizung variieren stark in Abhängigkeit vom Baualter der Geräte. Viele Anlagen sind auf einem veralteten technischen Stand und liegen hinsichtlich der Geräteeffizienz, des Komforts und der Nutzerfreundlichkeit weit unter dem heute erreichbaren Niveau.
Ist eine Sanierung von einem mit Speicherheizungen beheizten Gebäude geplant, stehen Eigentümer vor der Herausforderung, zukunftssicher und gleichzeitig kostenbewusst vorzugehen. Die Umrüstung auf ein wassergeführtes Heizsystem ist mit hohen Investitionskosten verbunden, die durch den notwendigen Umbau der Gebäudeinfrastruktur verursacht werden. Da die Geräte dezentral für die Beheizung der Räume aufgestellt sind, fehlt für einen geplanten Heizungstausch oft der notwendige Platz für die Haustechnik.
Die alten Speicherheizungen gegen neue, zeitgemäße Modelle auszutauschen, ist aufgrund vorhandener Geräteanschlüsse oft problemlos möglich. Neben der unkomplizierten Sanierung fällt vor allem ein weiteres Argument ins Gewicht: Speicherheizungen der neuen Generation sind mit moderner Regeltechnik ausgestattet, speichern die Wärme deutlich effektiver und sind wesentlich kompakter in ihren Abmessungen. Dadurch kann die Wärme gezielt entnommen werden. Auch werden in zahlreichen Versorgungsgebieten inzwischen passende Tarife mit Freigabezeiten von bis zu 20 Stunden angeboten. Durch die bedarfsgerechtere Erzeugung der Wärme können deutliche Effizienzsteigerungen erzielt werden.
Speicherheizungen haben aus technischer Sicht eine lange Lebensdauer, so kann für einen effizienteren Betrieb auch die Nachrüstung moderner Regeltechnik eine Lösung sein. Anlagen, die mit einer modernen Aufladesteuerung ausgerüstet sind, erkennen wie viel Strom, z. B. in der Nacht, gespeichert werden muss, damit tagsüber ausreichend Wärme zur Verfügung steht. Dies funktioniert über einen Temperaturfühler oder eine online zur Verfügung gestellte Wetterprognose. Dabei wird auch die Restwärme berücksichtigt, die noch im Gerät vorhanden ist. Nahezu alle Bestandsgeräte können nachgerüstet und so wesentlich effizienter betrieben werden.
Auch der Austausch alter Raumtemperaturregler sorgt für eine gesteigerte Effizienz. Sie regeln heute deutlich genauer und können über verschiedene, programmierbare Funktionen dem Nutzerverhalten angepasst werden.
Nach Angaben der Hersteller arbeiten rund 50 Prozent der Anlagen derzeit ungeregelt. Sie könnten über eine Optimierungsmaßnahme energetisch aufgewertet und so wesentlich effizienter betrieben werden. Eine Studie im Auftrag der GED kommt zu dem Ergebnis, dass der Einsatz einer modernen Aufladesteuerung Energieeinsparungen von 15 bis 18 Prozent pro Jahr ermöglichen kann. Bei einem jährlichen durchschnittlichen Verbrauch von rund 8.700 kWh ergäben sich so Einsparungen zwischen 1.300 und 1.600 kWh (Quelle: ITG Institut für Technische Gebäudeausrüstung Dresden Forschung und Anwendung).
Als elektrische Hauswärmetechnik bieten Speicherheizungen eine einfache Möglichkeit: Mit einem Ökostrom-Liefervertrag kann eine Speicherheizung klimaneutral betrieben werden. Auch selbst erzeugter PV-Strom kann für den Betrieb genutzt werden. Dafür notwendig ist – neben der PV-Anlage – ein Energiemanagementsystem sowie ein Batteriespeicher, falls der Strom unabhängig vom Zeitpunkt der Erzeugung genutzt werden soll.
Bei direktelektrischen Heizsystemen können Effizienzpotenziale über den Austausch der Steuerungs-/Regeltechnik gehoben werden. Im Rahmen des Programms „Einzelmaßnahmen“ der Bundesförderung für effiziente Gebäude sind viele „Efficiency Smart Home“-Maßnahmen förderfähig. Hilfestellung bei Fragen zur Förderung bietet unsere Webseite www.ganz-einfach-energiesparen.de/foerdermittel.
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